In enger Zusammenarbeit mit dem österreichischen Wirtschaftsdelegierten Peter Fuchs und der Projektmanagerin Martina Eicher stellte der Kurator für die TeilnehmerInnen während der 3tägigen Studienreise ein dichtes Besichtigungsprogramm von visionären Bürobauprojekte in Amsterdam, Hilversum, Rotterdam und Den Haag zusammen.
Dabei wurden innovative und nachhaltige Bürobauprojekte sowie neue Ansätze des Arbeitens präsentiert. Bei der Reise ging es nicht nur um die Architektur der einzelnen Bauwerke, sondern auch um das Kennenlernen der Organisations- und Arbeitsstrukturen hinter den einzelnen Initiativen und die Arbeitskultur, die zur Entwicklung von Flex-Work und Open-space Büros führten. Die als experimentierfreudig bekannten Niederlande – im Bereich der Neugestaltung von Arbeitswelten zählt das Land schon seit Jahren zu den Vorreitern in Europa – haben eine Vielzahl verschiedenartiger Vorzeigebeispiele, sowohl im Bereich von Neubauten, als auch der Umnutzung bestehender Bauwerke.
Das aufgrund seines Nachhaltigkeitskonzepts mehrfach ausgezeichnete „THE EDGE“ in Amsterdam, die vertikale Stadt „DE ROTTERDAM“ in Rotterdam oder der Stahl-Glas Körper des schmalen und langgezogenen Bürohochhauses des Europäischen Patentamts (EPO) in Rijswijk können als Stellvertreter innovativer Neubauten gesehen werden.
Diesen Neubauten stehen zahlreiche umgenutzte Bürogebäude gegenüber: das Start-up Center B. AMSTERDAM, der Umbau für den Hauptsitz der Wohnbaugenossenschaft “De Alliantie“ in Hilversum, sowie das Flex-Work Zentrum „Rode Olifant“ und das umgebaute Verwaltungsgebäude Rijnstraat 8 in Den Haag.
Mit dem Baustellenbesuch des Sozialen Wohnbauprojekts “Lieven” der Wohnungsbaugenossenschaft „de Key“ im Südwesten des Stadtzentrums von Amsterdam wurde außerdem versucht aufzuzeigen, wie die Gemeinde Amsterdam mit Stadtrenovierung und Stadtverdichtung alter Wohnviertel aus den 1970er Jahren umgeht. Gleichzeitig konnte damit deutlich gemacht werden, wie Bauherren, Planer und die Bauindustrie auf die Frage nach differenziertem und leistbarem Wohnraum, namentlich der Frage nach Mikrowohnungen in Form von Studenten- und Starterwohnungen für Jungfamilien reagieren, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden.
Den Abschluss der dreitägigen Fachexkursion bildete eine Arbeits- und Produktpräsentation von Studio RAP in der ehemaligen Schiffswerft „Rotterdamsche Droogdok MaatschappIJ – RDM“, um zu veranschaulichen, wie junge niederländische Architekten und Designer mittels computerunterstützten Entwurfs- und Produktionsprozessen versuchen, schnellere, kostengünstigere und formenvielfältigere Baumethoden zu entwickeln.